Frank Oehlmanns Lichtobjekte in der Burg Dringenberg
Bevor sie bald nach Dringenberg reisen, sind Oehlmanns futuristisch-geheimnisvolle Objekte zur Zeit in Köln im MAAK Museum für angewandte Kunst - als für den Staatspreis nominiert - zu sehen. Ob es sich nämlich um Kunst oder um die Atmosphäre bestimmende Gebrauchsgegenstände handelt, das kann der Betrachter selbst entscheiden. Für die Kuratorin Cornelia Appel vom ArtD trifft ganz klar beides zu.
So ist der in Köln lebende Oehlmann sowohl Produktdesigner wie Musiker und Multimediakünstler. Ausgehend von mathematischen Gesetzmäßigkeiten und den Grundlagen der musikalischen Harmonik gestaltet der Lichtkünstler Objekte, deren Wirkung subtil auf die menschliche Wahrnehmung abgestimmt ist. Dabei stehen Material und Form - oft aus alltäglichen Bezügen spielerisch erwachsen - im Zentrum der Aufmerksamkeit. Individuell stimmt Oehlmann dann Farbtemperatur und Lichtintensität der verbauten LEDs ab. Jedes Objekt erhält so seinen eigenen atmosphärischen Raum.
Ein neuer eigenständiger Eindruck stellt sich im Zusammenspiel von Form, Farbe und Material beim unbeleuchteten Objekt ein. Das Foto kann deshalb nur einen Eindruck dieser futuristisch anmutenden Lichtskulpturen erzeugen.
Alle Kunstinteressierten sind deshalb herzlich in die Burg Dringenberg eingeladen. Die Ausstellung, die am 10.09. um 11.30 Uhr mit einem Künstlergespräch und MusikVideo eröffnet wird und bis zum 29.10. zu sehen ist, kann freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17.30 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei
Ulrike Siebenhaar-Hage und Christian Hage
Hochkarätige Doppelausstellung
Burg und Historisches Rathaus in Dringenberg präsentieren Werke von Hage und Siebenhaar.
Christian Hage und Ulrike Siebenhaar waren lange Jahre so etwas wie das Vorzeige-Ehepaar der Kunstszene im Hochstift. Vor sieben Jahren ist der Paderborner Architekt und Künstler Christian Hage gestorben. Jetzt sind in der Burg und im historischen Rathaus in Dringenberg Arbeiten von Hage und seiner Witwe Ulrike Siebenhaar (70) ausgestellt.
Gerade im Kreis Höxter ist Ulrike Siebenhaar keine Unbekannte, denn sie war sie war seit 1986 bis zu Schließung fast 30 Jahre am ehemaligen Petrus-Legge-Gymnasium in Brakel als Kunsterzieherin tätig. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie überall in Deutschland ausgestellt, allein im Kreis Höxter waren ihre Arbeiten bislang noch nicht zu sehen. Der Kunstverein Artd-Driburg und der Heimatverein Dringenberg füllen diese Lücke nun mit einer großen Sommerausstellung in der Burg Dringenberg und dem Historischen Rathaus in Dringenberg. Bis zum 3. September sind dort unter dem Titel „Verborgene Botschaften“ insgesamt rund 60 Arbeiten von Christian Hage und Ulrike Siebenhaar-Hage zu sehen.
Im Galeriesaal der Burg sind großformatige Schriftfahnen und Textilobjekte von Christian Hage ausgestellt. „Mein Mann war fasziniert von historischen Schriftzeichen, im Urlaub hat er ständig Zeichen von Kirchen und Grabsteinen abgepaust, die er später für seine Arbeiten verwendet hat“, erklärt Ulrike Siebenhaar. In seinen Arbeiten verliert sich jedoch die Botschaft der Sprache und die Zeichen werden zur bloßen Form, deren Botschaften vom Betrachter neu geschaffen werden müssen.
Das historische Rathaus gehört der Kunst von Ulrike Siebenhaar. Während die Arbeiten von Christian Hage überwiegend aus den 90er Jahren stammen, sind die Arbeiten von Ulrike Siebenhaar zumeist in den letzten fünf Jahren entstanden. „Auch bei Ulrike Siebenhaar finden wir die Auflösung des Gegenständlichen im Abstrakten“, erklärte Kunstexpertin Barbara Rams-Schumann in ihrer Einführung. So verwandelt Ulrike Siebenhaar in ihren feingliedrigen Tuschezeichnungen beispielsweise eine ausgeschüttete Schachtel abgebrannter Streichhölzer in eine unwillkürlich fließende Form, wie hingeworfene Metallspäne in einem physikalischen Experiment, bevor sie von einem Magneten ausgerichtet werden.
Die Ausstellung „Verborgene Botschaften“ in Rathaus und Burg Dringenberg kann bis zum 3. September besucht werden. Die Öffnungszeiten der Burg sind freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17.30 Uhr. Das Historische Rathaus Dringenberg ist samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Fotos: H. Battran
Monika Bodenmüller, Christine Ermer, Katharina grote Lambers
Ausstellung i n w ä n d i g
Burg Dringenberg - Malerei - Skulptur - Installation - 2. April bis 14. Mai 2023
Monika Bodenmüller, Christine Ermer und Katharina grote Lambers wählen für ihre Ausstellungen gerne außergewöhnliche Räume, reagieren mit ihrer Kunst auf den Ort und treten mit diesem in einen Dialog. In der Burg Dringenberg begeben sich die Künstlerinnen mit ihren zeitgenössischen Werken in eine prozesshafte Begegnung mit einem Jahrhunderte alten Ort und seinem eigentümlichen Charakter.
„inwändig“ lautet der Titel der Ausstellung, die im Obergeschoss im Rittersaal und in den Räumen des Burgkellers zu sehen ist. Auf verwinkelten Wegen und Treppen gelangt man durch die Dauerausstellung des Burgmuseums, vom Rittersaal in den Burgkeller und dort von einem steinernen Gewölberaum zum nächsten. Die ausgestellte Kunst steht in einem Spannungsfeld von Vergangenem und gegenwärtiger Zeit. Neben bereits bestehenden Werken, die in dieser Ausstellung in einen neuen Kontext treten, schaffen die Künstlerinnen einige neue Werke, die mit dem Charakter oder der Geschichte der Räume in Beziehung stehen.
Das Spektrum der künstlerischen Arbeiten umfasst Malerei, Skulptur und Installation. Die Materialien sind vielfältig. Holz, Keramik, Gips, Glas, Farben und Erden kommen zum Einsatz, aber auch Wasser, Moos oder Licht kann zum künstlerischen Material werden. Reihung und Teilung, Wiederholung und Variation, Einzelnes und Ganzes, Innen und Außen sind bevorzugte Gestaltungsweisen der Künstlerinnen.
Das Projekt „Kunstausstellung in der Burg Dringenberg“ erhält in diesem Jahr eine Förderung vom LWL.
5er Gruppe - „Das eigene und das Fremde“
'Das Eigene und das Fremde' - Künstlergruppe des ArtD Driburg stellt im historischen Rathaus Dringenberg aus
Eine schöne Tradition des Kunst-und Kulturvereins ArtD sind die 5-er Gruppenausstellungen der Vereinsmitglieder. Spannend ist dabei immer, wie ganz unterschiedliche Vorerfahrungen und Gestaltungspraktiken der fünf im Laufe des Vorbereitungsjahres ein schlüssiges Ausstellungskonzept entstehen lassen. Besonders der Gemeinschaft stiftende Aspekt und der inspirierende Austausch steht bei vorbereitenden Treffen im Vordergrund.
Der Ausstellungstitel 'Das Eigene und das Fremde' thematisiert sowohl diesen Prozess künstlerischen Austauschs als auch die aktuelle Thematik der Problematisierung kultureller Aneignung.
Albert Schriefer lässt dazu lineare Handzeichnung von außerordentlicher grafischer Klarheit mit digitaler Bearbeitung verschmelzen. Das Spannungsfeld zwischen dem Eigenen und dem Fremden fasst er dabei als Thema. Maskerade und Schauspiel, unsere Freude am Fremdartigen, ziehen den Blick an. Oder weisen fremdartige Gesichtszüge und kalte Farbgebung auf das Konfliktpotential im Spannungsfeld der Begegnung?
Astrid Strathausen setzt Gestaltungspraktiken als politisches Ausdrucksmittel ein. Die menschliche Aneignung fremder Arten und den problematischen Umgang mit den Tieren des Waldes durch Pelztierzucht oder Jagd machen ihre Installationen bewusst. Dabei spielt sie mit dem Material unserer Kleidung, Synthetikpelz oder Tierfellen.
Sabine Erdmann zeigt poetisch-feine, dabei humorvoll-hintersinnige Collagearbeiten, in denen vordergründig idyllische Lebenswelten dargestellt werden. Bei genauem Hinschauen entdeckt der Betrachter darin fremde Objekte, die die Idylle aufmischen.
Marie-Luise Meister stellt Abstraktion und Naturalismus in großflächigen Malereien in Beziehung. Vertraute Themen wie Akte oder Aufbruch der Zugvögel werden einer abstrakten Struktur gegenübergestellt, die sich von der realistischen Darstellung löst und diese fremd erscheinen lässt.
Dorit Croissier zeigt Keramiken und Objekte, die aus der Auseinandersetzungen mit fremden Kulturen erwachsen. Sie empfindet das Eintauchen in das Fremde und die Vertiefung des Erfahrenen in ihrem eigenen Tun als eine Wertschätzung des Anderen/Fremden. Westafrikanische Gefäße können zu eigener Formreduzierung inspirieren oder aus der Zusammenarbeit mit mexikanischen Künstlerinnen mitgebrachte Stücke mit Acrylglaselementen konfrontiert zu einem vieldeutigen Ensemble gefügt werden. Ist das Eigene nun das Fremde? Oder das Fremde das Eigene?
Die Ausstellung im Historischen Rathaus Dringenberg noch bis zum 14. Mai an Samstagen und Sonntagen, jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Detmolder Künstlerinnen stellen in Dringenberg aus
„Pickert“ ist als handfeste lippische Spezialität bekannt. Künstlerinnen aus OWL haben vor Jahren ihren Zusammenschluss mit dem Namen pickArt benannt – enthält doch ihre Kunst ebenso wie das Alltagsgericht mannigfaltige Anregungen aus dem Leben. Gesellschaftspolitisches Engagement wie individuelle Beobachtung und vielfältige künstlerische Techniken bestimmen die Arbeit der lippischen Künstlerinnengruppe pickArt.
Neben der verbindenden Gemeinsamkeit verfolgt jede dabei einen ausgeprägt eigenen Ansatz. Mit Arbeiten zum Thema „Abstand“ stellt pickArt jetzt vom 21.05. bis zum 09.07.2023 beim Kunstverein ArtD Driburg in der Burg Dringenberg aus.
Vom Rittersaal bis zum geheimnisvollen Burgkeller und sogar in den Burggraben werden ihre künstlerischen Eingriffe reichen. Heike Flörkemeier, Christa Fuhrmann, Karin Hattenkerl, Anja Kracht, Doris Lemberg-Hinsenhofen, Angelika Leßmeier-Neuling, Christel Linkerhägner und Monika Möller arbeiten mit Malerei, Fotografie, mit Collage und Objekten. Ihre künstlerische Verschiedenheit ergänzt sich zu Vielfalt und ermöglicht wechselnde Bezüge. Der Ausstellungtitel „Abstand“ weckt deshalb Erwartung auf ein spannungvolles Seh-Erlebnis.
Eröffnung am Sonntag, 21.05.2023, um 11.30 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 9. Juli freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags wie an Feiertagen von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Skulptur und Druck – neue Arbeiten von Hubertus Backhaus
Im Historischen Rathaus in Dringenberg zeigt der Kultur- und Kunstverein ArtD Driburg vom 21. Mai bis zum 9. Juli neue Arbeiten des Künstlers Hubertus Backhaus aus Brakel-Gehrden.
Die abstrakten Steinskulpturen aus Marmor, Kalkstein und Granit sind seit 2019 in reiner Handarbeit entstanden. Hubertus Backhaus benutzt bei seinem Arbeitsprozess keine Maschinen. Fäustel und Stahlwerkzeuge wie Spitz- und Zahneisen lassen die Form entstehen. Glatte Oberflächen der Marmorskulpturen entstehen dann durch trockenes und nasses Schleifen mit Schleifpapieren verschiedener Korngrößen. Die jeweilige Steinart bestimmt die Wirkung abstrakter Plastik. Ebenso wie die Ausrichtung im Raum, die Gegensätze zwischen behauenen und geschliffenen Flächen sowie das sich daraus ergebende Licht-Schatten-Spiel.
Hubertus Backhaus stellt seinen Steinplastiken von Hand geprägte Holzschnitte gegenüber. In motivischen Anklängen und im Material stellen diese eine Verbindung her zu den meist stelenartigen Holzskulpturen aus Eichenholz, die Hubertus Backhaus seit den neunziger Jahren mit der Motorsäge geschaffen hat.
Wie seine Steinskulpturen entstehen auch seine Prägedrucke in Handarbeit. Auf reliefartige Druckstöcke wird schwarze Druckfarbe gewalzt. Das aufgelegte Papier wird mit den Fingern auf die Grate und in die Vertiefungen gepresst, sodass sich die hochliegenden Formen spiegelverkehrt auf das Papier übertragen. Jeder Druck ist ein Unikat. Spannungsfelder liegen im Schwarz-Weiß-Kontrast, in Farblinien und Flächen. Diese können vom Betrachter als erlebte Landschaft gedeutet oder als abstraktes Ganzes empfunden werden.
Die Ausstellung im Historischen Rathaus in Dringenberg wird am Sonntag, dem 21. Mai um 12.30 Uhr eröffnet. Frau Dr. Alexandra Sucrow führt in das Werk ein. Musikalisch umrahmen Janina und Martin Rüther mit Klavier und Violine die Vernissage.
Hubertus Backhaus ist auch anwesend am Pfingstsonntag, dem 28. Mai, sowie am Sonntag, dem 11. Juni 2023.